Im August 2016 kam ich aus dem Krankenhaus zurück, somit beginnt im August mein viertes Jahr der Rehabilitation. Die letzten Jahre wurden unter anderem zu einer Suche nach Neuorientierung und Standortbestimmung. Der Hirnabszess hat alles auf den Kopf gestellt, noch immer.
Ich hatte keine Vorstellung davon, wie es weitergehen kann. Vorher selbstverständliches, war plötzlich nicht mehr möglich. Ich musste und muss noch, mich auf neue Dingen einlassen und meinem Körper Vorrang vor allem geben. Schritt für Schritt kämpfe ich mich zurück in ein neues Leben, dass ich erst wieder lernen muss.
Mein Gehirn bedarf sämtlicher Ressourcen die ich habe. Da haben Sorgen oder unnötige Gedanken nichts zu verloren. Manchmal schwer zu handeln. Nein zu sagen konnte ich schon früher schwer. Genau das, heißt es jetzt aber zu tun.
Krankheiten vom Gehirn ausgehend, sind sehr sensibel zu behandeln. Bevor nicht eine gewisse Stabilität eingekehrt ist, soll ich nach Möglichkeit Dinge von mir fernhalten, die mir nicht gut tun. Sie behindern mein Vorwärts kommen.
Es dauert jetzt drei Jahre und es ist nicht vorhersehbar, wie lange es noch dauern wird. Ich habe von anderen Fällen gehört, die nach 8 Jahren wieder ein einigermaßen normales Leben führen konnten. Ich kann nur Tag für Tag mein bestes geben und dranbleiben.