Im Großen und Ganzen komme ich am Camino recht gut über die Runden und habe die Sinneseindrücke mehr oder weniger gut unter Kontrolle. Eine Brücke wurde aber zur bisher größten Herausforderung dieses Camino.
Im Großen und Ganzen komme ich am Camino recht gut über die Runden und habe die Sinneseindrücke mehr oder weniger gut unter Kontrolle. Eine Brücke wurde aber zur bisher größten Herausforderung dieses Camino.
Jetzt bin ich drei Wochen am Camino Norte mit meinen Handicaps unterwegs. Worin habe ich aber meine Erfahrungen und Erlebnisse seither gemacht?
Das Gehen wurde für mich zur Leidenschaft. Ich kann die Rehabilitation und das Leben lernen nirgends sonst so gut kombinieren wie am Camino del Norte.
Ist der Camino del Norte mehr Therapie oder doch das Leben lernen für mich? Da das Pilgern die beste Therapie darstellt, ist es auch gleichzeitig das Leben leben.
Ja, selbst das Leben habe ich zu Lernen. Das hatte ich mir am Anfang leichter vorgestellt.
Das Leben hat eine besondere Wertigkeit nach dem Hirnabszess bekommen. Nicht das es mir vorher weniger wert gewesen wäre.
Faszien werden seit ein paar Jahren immer bekannter und haben eine wichtige Aufgabe im Körper. Früher wurden sie einfach als Bindegewebe abgetan, man ist aber drauf gekommen, dass sie wesentlich mehr Funktionen als gedacht beinhalten.
Zweieinhalb Monate Ergo- und Physiotherapie liegen hinter mir. Nicht nur die Tage dort waren intensiv, sondern auch, weil ich natürlich an den anderen Tagen mein Programm zu Hause weitermachte.
Mit dem Abszess am Thalamus hat für mich vor drei Jahren ein neues Leben begonnen. Mit "neu" sind zwei Dinge gemeint. Ich muss alles neu lernen, von der Bewegung bis zum Denken. Mit dem anderen ist gemeint, dass ich akzeptiere, dass nichts mehr ist wie zuvor.
Die letzten Wochen wurden aufgrund der Therapien sehr anstregend für mich. Ein Ausflug am Sonntag sollte mich wieder einmal der Stadt näher bringen.