Ja, wohin bin ich denn eigentlich unterwegs? Ich weiß es derzeit selbst nicht genau. Zielgerichtetes Denken ist noch immer schwer.
Nun, es gibt ein weit entferntes Ziel, nämlich wieder Laufen zu können und am Eiger Ultra Trail oder einem anderen Trailrun teilzunehmen. Aber das ist so weit weg, dass es selbst am Horizont noch nicht zu sehen ist.
Zwischen dem Jetzt und dem Ziel steht Rehabilitation, Training und Üben und das stündlich, täglich, wöchentlich und monatlich.
Manchmal denke ich mir, "Das muss doch ein Ende haben. Mein Leben kann doch nicht nur aus Rehabilitation bestehen?".
Manchmal bin ich frustriert, wenn ich im Wald unterwegs bin. Ich versuche ein paar Schritte zu laufen, aber es geht nicht so, wie ich möchte. Immer nur 10 Meter und das ein paar mal. Ich schleppe mich mehr vorwärts, als das ich laufe.
Nur die ersten paar Schritte spüre ich eine gewisse Leichtigkeit, die mir bisher fehlte. Allein der Versuch bestraft mich damit, dann nicht mehr sicher gehen zu können.
Ich brauche dann alle meine Konzentration, um wieder einigermaßen nach Hause zu kommen. Die Tatsache, das die Verbesserungen fast nicht erkennbar sind, fällt mir nicht leicht. Es ist manchmal schwer zu glauben, dass es gut ist, so wie es ist.
Manchmal überkommt mich der Gedanke, "...denk nicht so viel ans Pilgern oder gar an den Eiger Ultra Trail. Denk an den nächsten Schritt!".
Step by Step, der Satz, den ich mir immer wieder bewusst machen muss, wenn es wieder einmal anders läuft, als ich es mir wünsche.
Ich weiß es nicht! Es ist für mich nicht einzuordnen.
Manchmal bin ich nachdenklich. Mir kommen andere Schicksale immer wieder in den Sinn. Sie beginnen ein neues Leben, neue Ausbildungen oder nehmen an Paralympics teil. Oft schon nach einem Jahr.
Für mich geht das nicht. Es geht nach drei Jahren noch nicht und immer noch darum, mir eine Basis zu schaffen, körperlich wie geistig.
Wichtig ist, es so anzunehmen wie es ist. Es bleibt spannend zu sehen, wohin es geht.