Klettern als Therapie, nach dem Hirnabszess!

1. Oktober 2020
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2 Minuten Lesezeit

Klettern als Therapie, nach dem Hirnabszess!

Die herbstliche Jahreszeit bedeutete für mich in den letzten Jahren immer Therapie und auch dieses Jahr ist es nicht anders. Klettern ist eine davon, welche ich jetzt wieder vermehrt machen werde, diesmal aber für die Gehirnleistung.

Bisher war der Grund meine Sprunggelenke und Finger zu stärken, jetzt steht aber mein Gehirn an vorderster Stelle. Dass Klettern dem Gehirn guttut, ist ja nicht neues. Überhaupt sind alle Übungen gut, wo Körper und Geist verschränkt wird. 

Klettern als Therapie

Klettern habe ich vor fast zwei Jahren für mich entdeckt. Zunächst in einer Kletterhalle, später am echten Fels. In der Halle hatte ich den Vorteil, mich an den künstlichen Griffen festhalten zu können. Es gibt farbliche Unterschiede, je nach Schwierigkeitsgrad. Das machte es leichter für mich, denn die leichtesten Griffe machten es mir möglich zu klettern.

Das Greifen ist nach wie vor eine Herausforderung, besonders jetzt im echten Fels, denn da ist ein anderes Zupacken notwendig. Für die Sprunggelenke ist es eine noch größere Herausforderung, denn durch die Muskelschwäche sind die Muskeln schwer zu trainieren. So habe ich meine Bänder und Sehnen zu stärken und wenn Möglich, die Muskeln dazu.

"Klettern" ist vielleicht übertrieben gesagt, denn ich bewege mich noch immer einen Schritthoch über dem Boden, von rechts nach links und zurück. Es ist eine gute Übung für das Vertrauen und manchmal wünsche ich mir, nach oben zu klettern.

Klettern als Therapie

 Das Arbeitsgedächtnis

Wir benötigen das Arbeitsgedächtnis, wenn wir zum Beispiel einen Satz lesen. Es erlaubt uns, kurzfristig Information zu speichern und zu verarbeiten, sowie Lesen, Lernen oder logisches Denken. Das Arbeitsgedächtnis ist eine Art Kurzzeitgedächtnis.

Es erlaubt uns, sich an ein Gespräch zu erinnern und darauf zu antworten. Gerade das fällt mir oft schwer und darum unterhalte ich mich nicht so gerne oder mit mehreren Personen.

Was gar nicht bei mir funktioniert, ist gleichzeitig mehr zu machen. Es geht wirklich nur eines nach dem anderen. Telefonieren und nebenbei Zutaten für ein Essen herrichten, geht gar nicht. Arbeits- und Kurzzeitgedächtnis haben sehr unter dem Hirnabszess gelitten, bzw. existieren fast nicht mehr.

Gehirn und Bewegung

Bewegung für das Gehirn

"Zeit für Aktivitäten, die für uns schwer vorhersehbar sind, und uns dazu zwingen, unsere Bewegungen anzupassen, können unser Gedächtnis stärken."

Dr. Ross Alloway

Während dem Klettern muss der Körper das Arbeitsgedächtnis konstant nutzen und dieser Effekt bleibt auch nach dem Training erhalten. Es wird spannend zu sehen sein, ob es bei mir hilft. Regelmäßiges Klettern allerdings vorausgesetzt.

Klettern und das Gehirn

Das Zigeunerloch

Wie schon öfter, bin ich im Zigeunerloch unterwegs. Den Höhleneingang bildet ein Felsen, der zahlreiche Kletterrouten beinhaltet. Dort kann ich auch vor Regen und Schnee geschützt klettern. Entlang am Boden und nur Schritthoch, turne ich umher.

Klettern im Zigeunerloch

Länger als 30 Minuten mit Pausen schaffe ich aber noch nicht, besonders die Finger sind schnell am Ende. Denn es ist zwar für das Gehirn, aber der Körper macht noch nicht mit. Die Muskelschwäche verhindert noch längeres Klettern.

Dass ich mit dem Radfahren und Gehen nun eine dritte Alternative habe, tut mir gut. Denn dieselbe Belastung an zwei aneinander folgenden Tagen ist oft nicht Zielführend. So bekomme ich jetzt mehr Abwechslung.

Ich hoffe bald länger beim Klettern durchzuhalten, um mein Gehirn richtig stimulieren zu können!


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One comment on “Klettern als Therapie, nach dem Hirnabszess!”

Ich bin Jörg, wohne in der Nähe von Graz und blogge hier über meinen Weg zurück ins Leben, das ein Hirnabszess 2016 völlig auf den Kopf gestellt hat.
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