Die Tage um den Vollmond im Dezember 2021, nutzte ich für Wanderungen in der Nacht, um die Kraft des Mondes in dieser Zeit zu erleben. Den Rhythmus der Natur und des Lebens bringt mir der Mond auf eine Art näher, die mir sehr hilft. Denn Rhythmus und Routinen sind so wichtig für mich, um mit dem Leben besser umgehen zu können.
Es waren Wanderungen in der Nacht, wie bei eingeschalteter Lampe. Der Schein des Mondes machte die Stirnlampe nur selten notwendig und man spürte die Verbundenheit zur Natur noch stärker.
Der Hirnabszess stellt mich immer wieder vor total unterschiedlichen Herausforderungen. Dabei ist es gut, wenn ich mich im Rhythmus der Natur bewegen kann, denn mit Rhythmus fällt alles leichter.
Der Rhythmus ist schon lange Teil des therapeutischen Tanzens. Ihn in allen unterschiedlichen Varianten zu erfahren, lässt ein entspannteres Leben zu. Besonders interessant ist es, zu einem schnellen Musikstück sich bewusst für eine langsamere Bewegen zu entscheiden und trotzdem in einem Rhythmus zu bleiben.
So lernte ich es, mich durch nichts aus der Ruhe bringen zu lassen, auch wenn alles um mich herum schnell ist. Langsam und bedächtig reagieren zu können, auch wenn es schnell wurde, brachte mir mehr Ruhe in den Tag. Der Mond zeigt uns dabei einen Rhythmus des Lebens und zeigt ihn durch seine verschiedenen Mondphasen, die jede seine eigene Bedeutung hat.
Der Rundweg um Peggau war ein besonderes Erlebnis. Es war mir zwar klar, dass ich verschiedene Eigenschaften trainierte, es also mehr Training als Leben war. Trotzdem kann ich im Nachhinein sagen, dass das Erleben im Vordergrund stand.
Solche Tage sind mir die liebsten, denn Training durch Alltag ist das Schönste für mich. Deshalb gehe ich auch so gerne Pilgern, besonders in Spanien. Klar muss ich noch immer spezifisch an mir arbeiten, aber alles zu seiner Zeit. Ich komme immer besser damit klar. Da Corona das Leben sowieso veränderte, fällt die Stadt oder ins Kino gehen und anderes für mich weg. Das Leben findet für mich fast ausschließlich in der Natur statt.
11 km lang ist der Weg und man fühlt sich zeitweise so fern der Zivilisation. Durch den hellen Mond hatte man eine Aussicht auf die umliegenden Berge, bis zur Koralm. Es erstrahlte alles so unwirklich.
Das meiste besteht aus Forststraßen, so ist auch im Schnee gehen nicht so beschwerlich. Der Mond scheint dabei immer wieder durch die Bäume, ist aber meist am Himmel zu sehen.
Der Weg führt rund um den Steinbruch und die Felswand in Peggau. Trotz der Nähe, ist man sehr abseits unterwegs.
In der Nacht gehen zu können, hängt eng mit meiner Wahrnehmung zusammen. Auf meinem letzten Camino Frances im Winter war ich oft ein bis zwei Stunden im Finsteren unterwegs, bis es hell wurde.
Durch die gestörte Propriozeption ist es eigenartig, aber ein gutes Training für die Automation. Der Augensinn ist ausgeschaltet und andere Sinne werden aktiviert oder anders wahrgenommen. Es kann anstrengend sein, aber gleichzeitig tut es mir gut.
Meine Sinne für die Wahrnehmung laufen auf Hochtouren, allerdings eben ohne den Sehsinn, der ja eigentlich mein Hauptsinn ist, um gehen zu können. Nur mit dem Licht des Mondes war es ein Erleben, dass meine Wahrnehmung schulte. Dazu der Vollmond, der einem Energie gibt und eine besondere Wirkung hat.
Meine erste "Nachtwanderung" hatte ich am Camino in Spanien. Unter dem Vollmond ging ich durch die Berge nach Finesterre, ans Meer. Ein unglaublicher Anblick, zu einer Zeit, wo ich noch gehen lernte und mir niemand etwas wegen meiner fehlender Propriozeption sagte.
Das Nachtwandern tut mir sehr gut. Vielleicht bekomme ich auf diese Weise meine Wahrnehmung und das Gehen noch besser in den Griff. Ich werde es in jedem Fall weitermachen und öfter auch in der Nacht gehen.
Mit den verschiedenen Mondphasen kann ich auch die Helligkeit regulieren. So kommt immer wieder etwas Neues in mein Leben, dass es wert ist, es zu machen. Auf diesem Wege wird auch meine Motivation hochgehalten.
"Die Sonne verleiht dem Mond seinen Glanz"
Anaxagoras, griechischer Philosoph, (499 - 427 v. Chr.)
Lieber Jörg!
Schön hast du mir , uns ,deine Mond Erlebnisse geschildert.Ja,diesmal empfand ich die Mondin ganz besonders faszinierend& konnte den Blick, der hypnotisch auf mich einwirkte , nur schwer lösen.Die Wolken& das Blau des Himmels wurden in Alle Regenbogenfarben getaucht. Einfach WunderVoll.
Ja, die Mondin repräsentiert die Weiblichkeit. Möge diese sich in der kommenden Zeit positiv verstärken, damit das Patriachat Thema , das Macht& Ego Thema immer mehr sich verringert, Platz für einen LiebeVollen , FriedVollen Umgang unter uns Menschen sich ausbreiten darf.
Ich wünsche dir viele stärkende & nähernde, stabilisierende Naturerlebnisse.
Alles Liebe
Andrea
Hallo Andrea,
der Mond hatte wirklich viel Kraft. Es war wunderschön am Berg unterwegs zu sein.
Die Natur bleibt meine beste Rehabilitation und mein Leben spielt sich sowieso nur mehr dort ab.
Auch dir alles Liebe und eine schöne Weihnachtszeit
LG Jörg
Yo soy luz que ilumina mi vida💛
...und besonders zu Vollmond!
🌝 👍