Letztens habe ich einen Beitrag über die Propriozeption geschrieben. Dazu gehört auch das Training im Balance-Park. Ich habe noch verschiedene Schwierigkeiten beim Wahrnehmen, besonders wenn ich nicht auf meine Füße schaue.
Im Balance-Park übe ich seit etwa 2 Jahren und er stellt einen wichtigen Baustein in der Rehabilitation dar. Gleich neben der Reha-Anstalt wurde die Anlage im Park erstellt. Für mich ein großes Glück, den eine solche Anlage kam mir wie gerufen.
Der Balance-Park ist seit rund 2 Jahren eine ständige Einrichtung, die ich gerne nutze. Meine Motorik wird geschult und besonders die Kräftigung der Fußgelenke kann ich hier trainieren. Die Propriozeption bekam mit der Zeit eine immer wichtigere Bedeutung.
Die Geräte bestehen aus Holz und stehen in einer weiträumigen Parkanlage, inmitten von Bäumen, jedem zur Verfügung. Selbst jetzt im Winter nutze ich die Anlage, zumindest wenn es nicht regnet oder Schnee liegt. Denn das Holz wird bei Nässe schnell glatt und rutschig.
Das Gehen über die Hölzer ist schon lange mein Training. In letzter Zeit achte ich vermehrt darauf, nicht auf meine Füße zu sehen. Das hat den Grund, dass ich eigentlich meine Füße sehen muss, um die Bewegung im Gehirn anzusteuern. Sobald es schwierigeres Terrain gibt, muss ich die Füße sehen, sonst stolpere ich unbeholfen dahin.
Das ist ein Ergebnis der fehlenden Propriozeption. Erst seit ich einigermaßen sicher balancieren kann, ist mir das vermehrt aufgefallen. Aus diesem Grund versuche ich nach vorne zu schauen und nicht nach unten. Eine besondere Konzentration ist notwendig, um balancieren zu können. Ich möchte lernen, meinen Füßen vertrauen zu können, auch wenn ich sie nicht sehe.
Mit dieser Übung hat wahrscheinlich ein Großteil der Menschen ihr Problem, aber sie brauchen auch nicht zu gehen lernen, bzw. ihr Automatismus funktioniert. Ich übe es jetzt schon eine Weile und die Fortschritte sind gering, aber langsam erkennbar. Es fühlt sich komisch an, wenn ich die Füße nicht sehe und kaum ein Gefühl dafür habe, wie und wo ich den Fuß aufsetze.
Je nachdem wie ich mich fühle, versuche ich geradeaus und nach vorne zu schauen und nicht nach unten, um meine Füße zu beobachten. Es gibt Tage, da funktioniert es besser oder schlechter. Ich habe einfach noch nicht das Vertrauen, dass ich es ohne schaffe. Oder anders gesagt: "Ich kann mich nicht im Raum zurechtfinden!"
Trotzdem muss ich sagen, ich habe schon viel erreicht zumindest was ebenen Boden anbelangt. Musste ich am ersten Camino noch stehenbleiben, um zu schauen, so war dieses Jahr am Camino vieles einfacher. Auch während des Gehens, konnte ich, zumindest auf guter Straße, die Gegend um mich wahrnehmen.
Das war ein riesiger Lebensqualitätsgewinn, denn ich konnte viel öfter mit erhobenen Kopf gehen. Seither habe ich weniger Schmerzen im Genick, durchs runterschauen. Das ist nicht zuletzt auf das intensive Training im Balance-Park zurückzuführen.
Dieses Nach vorne schauen hat auch Auswirkungen auf mein mentales Gleichgewicht. Langsam kann ich auch beginnen, nach vorne, in die Zukunft zu schauen.
Ich bin zwar noch nicht dort, wo ich sein möchte, aber ich bin auf dem Weg!
Super, wie du das alles machst! Weiterhin gute Fortschritte und deine Motivation ist ansteckend!!!! Danke für deine Berichte, LG C
Danke! Dranbleiben ist wichtig und jede kleinste Erkenntnis ausnutzen, die wiederum mehr Lebensqualität bringen kann. Ich lerne jeden Tag dazu!
Danke und liebe Grüße
Jörg